Sportwetten im Amateurbereich verboten

Anbieter von Online-Sportwetten haben längst auch den Amateursport für ihre Zwecke entdeckt und versuchen Spieler mit Wettangeboten zu ködern. Spieler sollten wissen, dass Sportwetten auf Veranstaltungen im Amateursport in Deutschland grundsätzlich verboten sind. „Das bedeutet auch, dass Spieler ihre Verluste aus Online-Sportwetten im Bereich des Amateursports zurückfordern können, da es sich um illegales Glücksspiel handelt“, sagt Rechtsanwalt István Cocron.

Online-Sportwetten sind ein riesiges Geschäft – vornehmlich für die Veranstalter und weniger für die Spieler. Daher haben verschiedene Wettanbieter ihre Fühler schon längst nach dem Amateursport ausgestreckt. Das deutsche Verbot für Wetten auf Amateurspiele schreckt sie dabei nicht ab. Der Bayerische Rundfunk hat mit seiner Reportage „Angriff auf den Amateurfußball – Die Gier der Wettindustrie“ offengelegt, wie skrupellos der Amateursport für illegale Wetten missbraucht wird. „Auf dem Spiel stehen dadurch nicht nur die Wetteinsätze des Spielers, sondern vor allem die Integrität des Amateursports, der naturgemäß für Manipulationen anfälliger ist als gut bezahlte Profisportler“, so Rechtsanwalt Cocron.

Allein können die Vereine nicht gegen Sportwetten bei Amateurspielen vorgehen. Sie können den Vertretern der Wettanbieter höchstens die Rote Karte zeigen und ihnen den Zutritt verweigern. Das wird jedoch nicht ausreichen. Auch die Sportminister sind inzwischen auf das Problem aufmerksam geworden und haben auf ihrer Konferenz am 7.und 8. November 2024 in München härtere Maßnahmen vom Gesetzgeber gefordert.

So müsse das Verbot von Wetten im Amateurbereich verschärft werden. Der Haken ist derzeit, dass Wetten im Amateurbereich zwar nicht erlaubnisfähig sind, dieses Verbot aber nur für Spieler in Deutschland gilt. Können diese durch Zugangsbeschränkungen weitgehend von den Sportwetten ausgeschlossen werden, besteht das Verbot nicht. Dabei können solche Zugangsbeschränkungen von den Spielern oft umgangen werden. Daher forderte die Sportministerkonferenz, die gesetzlichen Regelungen zu verschärfen, um das Verbot besser durchsetzen zu können – zum Schutz des Amateursports vor Manipulationen und damit im Endeffekt auch zum Schutz der Spieler. Ebenso müsste auch bei der Lizenzvergabe an Wettanbieter strenger darauf geachtet werden, dass sie keine Wetten im Amateurbereich anbieten.

„Verstoßen Wettanbieter gegen Vorgaben, die mit der Erteilung der Lizenz verbunden sind wie bspw. die Einhaltung eines monatlichen Einzahlungslimits in Höhe von 1.000 Euro können Spieler die Rückzahlung ihrer Verluste fordern“, so Rechtsanwalt Cocron.

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