26.10.2024

Erben oder genießen? Wie die Deutschen ihre Nachlassplanung neu denken

Die Bereitschaft der Deutschen, ihren Nachkommen ein Erbe zu hinterlassen, hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Heute möchten nur noch 35 Prozent der Befragten sicherstellen, dass sie etwas vererben können – ein deutlicher Rückgang im Vergleich zu 2017, als fast die Hälfte der Deutschen (49 Prozent) diesen Wunsch äußerte. Stattdessen gibt es eine Verschiebung der Prioritäten: 28 Prozent möchten ihren Ruhestand bewusst genießen, während 62 Prozent angeben, „ganz normal“ zu leben, ohne auf ein großes Erbe hinzusparen. Nur eine kleine Gruppe von sieben Prozent ist bereit, finanzielle Einschränkungen hinzunehmen, um möglichst viel für die nächste Generation zurückzulegen.

Ein weiterer Faktor, der Erbschaften in Deutschland beeinflusst, ist die Erbschaftsteuer. Rund zwei Drittel der Befragten empfinden diese Steuer als ungerecht – ein Wert, der insbesondere bei Frauen mit nur 23 Prozent Zustimmung zur Gerechtigkeit der Steuer auffällig niedrig ist. Männer hingegen sehen die Erbschaftsteuer mit einer Zustimmungsrate von 35 Prozent etwas positiver.

Obwohl die Erbschaftsteuer für viele eine Belastung darstellt, zeigt sich in der Praxis, dass die Freibeträge für die meisten Erben ausreichen. Drei Viertel derjenigen, die bereits geerbt haben, mussten keine Erbschaftsteuer entrichten. Lediglich 18 Prozent der Befragten gaben an, dass sie in diesem Zusammenhang steuerlich belastet wurden. Die hohen Freibeträge und die Anpassung an die Vermögensverhältnisse der Erblasser tragen dazu bei, dass nur ein kleiner Teil der Erbschaften tatsächlich besteuert wird.

Diese Entwicklungen werfen ein neues Licht auf die Prioritäten der Deutschen im Umgang mit ihrem Vermögen und ihrer Nachlassplanung. Die veränderten Einstellungen könnten langfristig auch die gesellschaftliche Diskussion um Erbschaft, Generationenverträge und finanzielle Absicherung im Alter beeinflussen.

Wir beraten Sie gerne – individuell und persönlich

Ja, ich habe die Daten­schutz­erklärung zur Kenntnis genom­men und bin damit ein­ver­standen, dass die von mir an­ge­ge­benen Daten elek­tro­nisch erhoben und gespei­chert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweck­ge­bunden zur Be­ar­bei­tung und Be­ant­wortung meiner Anfrage genutzt.

Unsere Themenseite zum Fall

Weitere News

  • Urteil zu Online Sportwetten: Schufa-G Abfrage reicht bei Limiterhöhungen nicht zur Prüfung der finanziellen Leistungsfähigkeit aus

    München, Berlin, den 21.03.2025. Das Landgericht Lüneburg hat entschieden, dass die Schufa-G Abfrage nicht geeignet ist, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit eines Spielers festzustellen. Eine Schuldenfreiheit gibt keine Aussage darüber, ob die überprüfte Person wirtschaftliche Leistungsfähigkeit besitzt. So können auch Personen mit geringem Einkommen Schuldenfreiheit vorweisen, obwohl sie nicht wirtschaftlich leistungsfähig sind. Eine alleinige Schufa-Abfrage erfüllt die…

    Weiterlesen
    25.03.2025
  • FAQ Online-Glücksspiele: Handlungsmöglichkeiten bei fehlender DSGVO-Auskunft

    Was ist eine DSGVO-Auskunft und warum ist sie für Online-Spieler wichtig? Die DSGVO (Datenschutz-Grundverordnung) gibt Ihnen das Recht zu erfahren, welche personenbezogenen Daten ein Unternehmen über Sie gespeichert hat. Bei Online-Glücksspielen umfasst dies auch Informationen über Ihre Spielaktivitäten, Einsätze, Gewinne und Verluste. Diese Auskunft ist wichtig, um die Höhe Ihrer Spielverluste nachzuweisen. Wie fordere ich…

    Weiterlesen
    25.03.2025
  • Wirex-Affäre zieht weitere Kreise – Investoren kontaktieren die BaFiN

    München, Berlin, 21.03.2024 – In Deutschland häufen sich die Beschwerden gegen den Kryptowährungs-Dienstleister Wirex. Eine wachsende Zahl von Investoren berichtet, dass ihre auf der Plattform hinterlegten digitalen Währungen nicht ausgezahlt werden können. Mehrere betroffene Anleger haben inzwischen rechtliche Maßnahmen ergriffen und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) informiert. Wirex tätig ohne deutsche Kryptoverwahrerlaubnis Besonders problematisch erscheint:…

    Weiterlesen
    25.03.2025

Bekannt aus

Wirtschafts Woche LogoHandelsblatt LogoFrankfurter Allgemeine LogoBernerZeitungBZ LogoZeit Online Logo