03.02.2025

KuCoin unter Druck: Klage wegen fehlender Lizenz und verweigerter Rückzahlungen

Immer wieder sorgen unregulierte Kryptobörsen für Probleme bei Anlegern. In einem aktuellen Gerichtsverfahren fordert ein Kläger die Rückgabe seiner Kryptowährungen von der Handelsplattform KuCoin. Die Klage stützt sich auf den Vorwurf, dass KuCoin keine Lizenz in Deutschland besitzt und sich unrechtmäßig weigert, dem Kläger seine digitalen Vermögenswerte zurückzuerstatten.

Unlizenzierte Kryptobörse – ein rechtliches Risiko

KuCoin gehört zu den weltweit führenden Kryptobörsen, ist jedoch in Deutschland nicht durch die BaFin lizenziert. Dennoch operiert die Plattform mit einem deutschsprachigen Angebot und ermöglicht es Anlegern, Kryptowährungen zu kaufen, zu handeln und zu verwahren. Rechtsexperten warnen davor, unlizenzierte Plattformen zu nutzen, da Verbraucher im Streitfall Schwierigkeiten haben, ihre Ansprüche durchzusetzen.

Token verloren – wer trägt die Verantwortung?

Der Kläger hatte 253.900 CRO-Token auf die Plattform überwiesen. Durch einen Fehler wurde die Übertragung über eine falsche Blockchain abgewickelt, wodurch der Kläger keinen Zugriff mehr auf seine Token hatte. Obwohl KuCointechnisch in der Lage wäre, diese wiederherzustellen, verweigert das Unternehmen jede Unterstützung. Nun klagt der Geschädigte auf Rückgabe der Token oder auf eine finanzielle Entschädigung.

Gesetzliche Lage: Erlaubnispflicht für Finanzdienstleister

Laut § 32 KWG ist eine Lizenz erforderlich, wenn ein Unternehmen Finanzdienstleistungen in Deutschland anbietet. Unternehmen, die ohne Erlaubnis agieren, verstoßen gegen geltendes Recht. Der Kläger macht geltend, dass KuCoindurch seine Dienstleistungen als Finanzdienstleister einzustufen ist und daher einer Lizenzpflicht unterliegt.

Rechtsanwalt Cocron: „Verbraucher müssen sich wehren können“

„Dieser Fall zeigt, dass Verbraucherrechte auch im Kryptobereich geschützt werden müssen. Anbieter ohne Lizenz handeln rechtswidrig und können zur Verantwortung gezogen werden“, sagt Rechtsanwalt István Cocron.

Was können Betroffene tun?

Kryptowährungsbesitzer, die Verluste durch nicht lizenzierte Plattformen erlitten haben, sollten prüfen lassen, ob eine Rückforderung möglich ist. Die Entscheidung in diesem Verfahren könnte weitreichende Folgen haben und Investoren bessere rechtliche Absicherung bieten.

Wir beraten Sie gerne – individuell und persönlich

Ja, ich habe die Daten­schutz­erklärung zur Kenntnis genom­men und bin damit ein­ver­standen, dass die von mir an­ge­ge­benen Daten elek­tro­nisch erhoben und gespei­chert werden. Meine Daten werden dabei nur streng zweck­ge­bunden zur Be­ar­bei­tung und Be­ant­wortung meiner Anfrage genutzt.

Unsere Themenseite zum Fall

Weitere News

  • Pflichtteil trotz Ausschlagung? – Wann bleibt der Pflichtteilsanspruch trotz Erbausschlagung bestehen

    Wer ein Erbe ausschlägt, verliert grundsätzlich seine Stellung als Erbe. In bestimmten Konstellationen bleibt jedoch ein Anspruch auf den Pflichtteil erhalten – insbesondere dann, wenn der Erbe durch ein Testament benachteiligt oder enterbt wurde. 🔹 1. Der Grundsatz Ein Pflichtteilsrecht bleibt nur dann bestehen, wenn eine beschränkte oder beschwerte Erbschaft ausgeschlagen wird.Das gilt beispielsweise, wenn…

    Weiterlesen
    27.10.2025
  • BGH äußert sich zu EuGH-Vorlage im Verfahren um Online-Sportwetten

    Der Bundesgerichtshof (BGH) hat am 31. Juli 2025 (Az. I ZR 90/23) seine Stellungnahme zum Vorabentscheidungsersuchen des Europäischen Gerichtshofs (EuGH, C-530/24) veröffentlicht. Im Fokus steht die Frage, ob Spieler ihre Verluste aus Online-Sportwetten zurückverlangen können – und ob das frühere deutsche Konzessionssystem mit dem Unionsrecht vereinbar war. Hintergrund des Verfahrens Ein Kläger fordert von einem…

    Weiterlesen
    18.10.2025
  • Rechtsanwalt Cocron erzielt weiteres Urteil zu Limitverstößen bei Online-Sportwetten

    Das Landgericht Ellwangen hat einem Spieler über 110.000 Euro zugesprochen (Urteil vom 01.10.2025). Die Rechtsanwälte Cocron GmbH & Co. KG konnten vor dem Landgericht Ellwangen (Jagst) erneut ein bedeutendes Urteil erreichen: Ein geschädigter Spieler erhält mehr als 110.000 Euro aus illegalen Sportwetten zurück. Hintergrund des Falls: Der Kläger hatte über Jahre hinweg bei einem bekannten…

    Weiterlesen
    18.10.2025

Bekannt aus

Wirtschafts Woche LogoHandelsblatt LogoFrankfurter Allgemeine LogoBernerZeitungBZ LogoZeit Online Logo
Wirtschafts Woche Logo
Handelsblatt Logo
Frankfurter Allgemeine Logo
BernerZeitungBZ Logo
Zeit Online Logo