25.03.2025

Wirex-Affäre zieht weitere Kreise – Investoren kontaktieren die BaFiN

München, Berlin, 21.03.2024 – In Deutschland häufen sich die Beschwerden gegen den Kryptowährungs-Dienstleister Wirex. Eine wachsende Zahl von Investoren berichtet, dass ihre auf der Plattform hinterlegten digitalen Währungen nicht ausgezahlt werden können. Mehrere betroffene Anleger haben inzwischen rechtliche Maßnahmen ergriffen und die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) informiert.

Wirex tätig ohne deutsche Kryptoverwahrerlaubnis

Besonders problematisch erscheint: Wirex zielt mit seinem Angebot gezielt auf deutsche Kunden ab, obwohl das Unternehmen nicht über die nach dem Kreditwesengesetz (KWG) vorgeschriebene Kryptoverwahrerlaubnis verfügt. Die in Italien ansässige Firma betreibt unter wirexapp.com/de eine deutschsprachige Webseite und wirbt aktiv um Kundschaft in Deutschland.

„Die rechtliche Lage ist unmissverständlich: Jeder Anbieter, der in Deutschland Kryptoverwahrgeschäfte durchführt, benötigt eine entsprechende Genehmigung der BaFin. Diese besitzt Wirex nachweislich nicht“, erläutert Rechtsanwalt István Cocron, der bereits mehrere geschädigte Wirex-Kunden juristisch vertritt.

Gerichtsverfahren beim Landgericht eingeleitet

Für eine betroffene Mandantin hat Anwalt Cocron bereits Klage beim zuständigen Landgericht eingereicht. Obwohl Wirex außergerichtlich aufgefordert wurde und eine entsprechende Frist gesetzt war, verweigert das Unternehmen die Herausgabe der zur Verwahrung überlassenen Kryptowährungen.

„Die Anzahl der Betroffenen wächst kontinuierlich. In diversen Online-Foren und sozialen Netzwerken schildern zahlreiche weitere Nutzer vergleichbare Erlebnisse“, berichtet Rechtsanwalt Cocron. „Dies deutet auf ein strukturelles Problem bei Wirex hin.“

BaFin untersucht die Angelegenheit

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht wurde über die Situation in Kenntnis gesetzt und evaluiert nun, ob aufsichtsrechtliche Schritte gegen Wirex eingeleitet werden müssen. Der Fall könnte weitreichende Folgen haben, da er fundamentale Fragen zur Regulierung ausländischer Krypto-Dienstleister im deutschen Marktumfeld aufwirft.

Juristische Bewertung und Handlungsmöglichkeiten

Betroffene Investoren sollten zeitnah agieren, um ihre Ansprüche zu wahren. „Mit zunehmender Wartezeit könnte die Durchsetzung legitimer Ansprüche komplizierter werden“, warnt Rechtsanwalt Cocron. Auf seiner Homepage www.ra-cocron.de können betroffene Anleger umfassende Informationen zu diesem Thema finden.

Die rechtliche Einschätzung ist eindeutig: Wenn ein Unternehmen ohne entsprechende Genehmigung Kryptowerte für Dritte verwahrt, stellt dies eine erlaubnispflichtige Finanzdienstleistung dar. Das Agieren ohne erforderliche Erlaubnis kann nicht nur aufsichtsrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen, sondern auch weitere juristische Folgen haben.

Schlussfolgerung: Umsicht bei der Auswahl von Krypto-Dienstleistern

Der Fall Wirex unterstreicht die erheblichen Risiken im Zusammenhang mit unregulierten Krypto-Plattformen. Investoren sollten vor der Nutzung solcher Dienste stets überprüfen, ob die notwendigen Lizenzen und behördlichen Genehmigungen vorliegen. Die BaFin führt ein öffentlich zugängliches Verzeichnis zugelassener Kryptoverwahrer, das vor der Nutzung einer Plattform konsultiert werden sollte.

Rechtsanwalt István Cocron bietet betroffenen Anlegern rechtlichen Beistand an und verfolgt die weitere Entwicklung im Fall Wirex mit erhöhter Aufmerksamkeit.

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