Ein Testament stellt sicher, dass Ihr Vermögen nach Ihren Wünschen verteilt wird. Fehlt eine solche Verfügung, tritt automatisch die gesetzliche Erbfolge in Kraft – oft mit Ergebnissen, die nicht dem Willen des Erblassers entsprechen. Damit Ihr letzter Wille rechtlich wirksam bleibt, sollten Sie auf folgende Punkte achten:
- Pflichtteilsrechte nicht beachten
Kinder und Ehepartner haben Anspruch auf einen gesetzlichen Mindestanteil. Wird dieser im Testament ignoriert, führt das häufig zu Konflikten. - Risiken von Erbengemeinschaften unterschätzen
Mehrere Erben müssen sämtliche Entscheidungen gemeinsam fällen. Ohne klare Vollmachten drohen jahrelange Stillstände, z. B. beim Immobilienverkauf. - Gemeinsames Testament falsch einschätzen
Viele Eheleute meinen, ein Ehegattentestament sei automatisch bindend. In der Praxis kann der überlebende Partner jedoch häufig ein neues Testament verfassen – außer, die Bindung ist ausdrücklich festgelegt. - Internationales Erbrecht übersehen
Maßgeblich ist der letzte Wohnsitz, nicht die Staatsangehörigkeit. Wer sicherstellen möchte, dass deutsches Recht gilt, muss dies ausdrücklich im Testament festschreiben. - Formvorschriften missachten
Ein Testament muss komplett handschriftlich verfasst und unterschrieben sein. Ergänzungen per Computer oder lose Anhänge sind riskant und können zur Unwirksamkeit führen. - Keine Ersatzerben bestimmen
Verstirbt der vorgesehene Erbe vor dem Erblasser, ohne dass Ersatz festgelegt ist, entsteht eine Lücke – mit oft ungewollten Folgen. - Unnötigen Erbschein beantragen
Ein Erbschein verursacht Kosten. Häufig genügt eine Vorsorgevollmacht mit beglaubigter Unterschrift, um ihn zu vermeiden. - Testierfähigkeit nicht prüfen
Gerade im Alter empfiehlt sich ein ärztliches Attest über die Testierfähigkeit. So lassen sich spätere Anfechtungen verhindern.
Fazit:
Wer rechtzeitig vorsorgt, erspart seinen Angehörigen Streit und Kosten und sorgt dafür, dass der eigene Wille respektiert wird.
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